top of styria 2021
2021 25 top of styria IMMO BILIEN N och nie waren Immo- bilien so stark nach- gefragt wie seit der Corona-Pandemie: Das erste Halbjahr 2021 brachte österreichweit Rekordzahlen bei der Anzahl und dem Wert ver- kaufter Immobilien. Droht uns eine Immobilienblase? 2020 war kein normales Jahr, auch nicht auf dem Immobilien- markt. Viele Menschen haben er- kannt, dass sie eigentlich woan- ders wohnen wollen und haben begonnen, nach ihren „3G des Wohn(t)raums“ zu suchen: Grü- ner, Größer, Geräumiger. Die städtische Lage war durch vermehrte Home-Office-Lösun - gen nicht mehr so wichtig und längere Anfahrtszeiten zum Ar- beitsplatz wurden plötzlich in Kauf genommen, der „Trend aufs Land“ hat sich verstärkt. Durch die aktuelle Zinssituation ist Ei- gentum zu erwerben meist sinn- voller als langfristig zu mieten. Zusätzlich sind Immobilien als Anlageform und Pensionsvor- sorge begehrter denn je. All dies sind Faktoren, die den Immobili- enmarkt gehörig in Bewegung ge- bracht haben. Nur zum Vergleich: Noch vor fünf Jahren wurden knapp 30 % weniger Immobilien gedreht als im heurigen Jahr. Rekordniveau Der RE/MAX-ImmoSpiegel für das 1. Halbjahr 2021 zeigt, dass um fast 10 % mehr Wohnungen ver - kauft wurden als 2020, die Qua - dratmeterpreise sind um +6,8 % gestiegen. Die durchschnittliche Wohnfläche ist mit 68,9 m² grö - ßer als in den letzten Jahren. Typisch steirisch: 163.000 Euro Die typische steirische Wohnung kostete im Halbjahr 2021 genau € 162.950,- und somit um knapp 28 % mehr als noch 2016. Diese Preis - steigerung ist u. a. ein eindeutiges Indiz für eine verstärkte Nach- frage nach schöneren und besser ausgestatteten Wohnungen für den Eigenbedarf einer Familie. Der Großraum Graz und Umge- bung trägt 55 % zur gesamten Wohnungs-Transaktionsmen- ge der Steiermark bei. Dass die- ser Wert 2019 noch bei fast 70 % lag, ist ein klares Zeichen dafür, dass die Bezirke abseits des Zen- tralraumes in den letzten Jahren stark profitieren. Allen voran Liezen mit den Schi- gebieten in und um Schladming, die die höchsten Preissteigerun- gen verzeichneten, ein klassi- scher Ferienregionseffekt in ei - nem Gebiet mit wenig Angebot. Leibnitz ist der Star des Südens, hier wird der zweithöchste Neu- bau-Anteil der Steiermark (hin- ter Graz-Umgebung) verzeich- net. Am günstigsten sind Woh- nungen in den Bezirken Bruck- Mürzzuschlag, Voitsberg und Murtal. Leistbare Einfamilienhäuser Die Preise für Häuser sind in Ös- terreich aufgrund der Angebots- knappheit, dem Drang aufs Land und der Bauqualität in den letz- ten fünf Jahren um 50 % gestiegen. Obwohl die Einfamilienhäuser in Graz doppelt so teuer sind wie in anderen steirischen Bezirken, wohnt es sich in der Steiermark vergleichsweise günstig. Nur im Burgenland sind Einfamilienhäu- ser noch günstiger zu haben. Immobilienblase? Nein, danke! Trotz der deutlichen Preissteige- rungen der letzten Jahre ist die Gefahr einer „Blase“ gering. Dies liegt unter anderem daran, dass sehr viele Ersparnisse und Erb- schaften in Betongold transfe- riert werden, die Banken eine entsprechende Eigenkapitalquo- te für die Finanzierung fordern und die Kreditnehmer mit Fix - zinsvereinbarungen überwie- gend gegen steigende Zinsen ab- gesichert sind. Das sogenannte Betongold wird also auch in Zukunft eine „harte Währung“ sein, darüber hinaus erwarten wir für 2022 eine leich - te Entspannung am Immobilien- markt. Betongold oder Immobilienblase? Margot CLEMENT Mag. a Margot Clement, MBA, ist Geschäfts führerin von RE/MAX for all in Graz. „3G des Wohn(t)raums“: Grüner, Größer, Geräumiger. „Noch vor fünf Jahren wurden knapp 30 % weniger Immobilien gedreht als im heurigen Jahr.“ „Der Großraum Graz und Umgebung trägt 55 % zur gesamten Wohnungs- Transaktionsmenge der Steiermark bei.“ Foto: Furgler
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